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über Welt-, Politik- und Wirtschaftsgeschehen

Es mag dem ein oder anderen auch aufgefallen sein, dass Sigmar Gabriel, Vizekanzler, Wirtschaftsminister und SPD-Vorsitzender in Personalunion, seit Frühjahr diesen Jahres völlig durchgedreht wirkt. Kontroverse, undurchdachte und widersprüchliche Aktionen kennt man von Gabriel zwar schon lange, doch das hat dem Frühjahr drastisch an Schärfe gewonnen: Seine Ausfälle gegen die Syriza-Regierung in Griechenland, inklusive Verteidigung der deutschen Haltung, die eigenmächtige und ungewollte Zustimmung der SPD zu Schäubles-Grexit-Papier, der Dolchstoß gegen seinen Vertrauten Heiko Maas, als Gabriel ihn zwang, die Vorratsdatenspeicherung durchzusetzen, sein Verständnis für Pegida, die gemeinsame Vorstellung von Wolfgang Clements (früher SPD; heute FDP-nah) neuem Buch, sein Eintreten für TTIP und nicht zuletzt das neoliberal-nationalistisch angehauchte SPD-Positionspaper „Starke Ideen für Deutschland 2025“ widersprechen auf einer ganzen Bandbreite von politischen Themen den Grundprinzipien der SPD.

Gabriel hat also innerhalb weniger Wochen der SPD auf nahezu allen politischen Feldern erhebliche Schäden zugefügt, und man fragt sich: Wieso? Auf diese Frage gibt es jetzt eine mögliche Antwort: Der CDU ist es gelungen, ein U-Boot als Berater Gabriels in die SPD einzuschleusen: Thomas Hüser, bis Mai CDU-Mitglied. Ein Politikberater, der einst als „schwarzer Abt“ tituliert wurde und sich kürzlich noch öffentlich eine Wahlniederlage der SPD 2017 wünschte. Da kann man nur sagen: Bravo, Herr Gabriel! Bei einem solchen Vorsitzenden brauchen die Sozialdemokraten keine Feinde mehr.

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