Inhaltsverzeichnis
konkrete Fragen
- Kann ein Eichverfahren quantitativ validiert werden?
- Ist es notwendig und nützlich, monokular zu kalibrieren?
- Welches Verfahren gewährleistet valide monokulare Bezüge, falls binokular geeicht wird?
Message des Artikels
Zur Eichproblematik wurden 4 Experimente gemacht:
- Eich: Hier wurden die monokularen und binokularen Fixationen auf die Eichtargets targetweise durchmischt oder blockweise präsentiert. n=19
- mishfd: Hier wurden die Shutter- und Haploskop-Apparatur verglichen, außerdem wurde im 3-Wort-Paradigma die subjektive FD ermittelt. Keine neuen Eichverfahren. n=25
- 3wort: Mono-BinoVergleich mit 3-Wort-Exp. n=13
- varia: Hier wurde am Shutter das alte monokulare Eichverfahren mit einem binokularen verglichen. Die FD ist über eingestreute monokulare Fixationen während des Versuchs zu ermitteln. Nutzexp. Verschiebung. n = 13
Bezüglich der monokularen Kalibrierung ist das Ergebnis insofern eindeutig, als
- ohne einen monokularen Bezug keine absolute FD meßbar ist, sondern nur Veränderungen gegenüber der Situation beim Fixieren der Eichtargets,
- die Eichung wesentlich weniger aufwendig, aber deutlich stabiler ist, gemessen an den Residuen der Regressionsrechnung,
- daher sollten die monokularen Bezugspunkte mit dem schon binokular geeichten System gemessen werden.
Shutter-Problem
So wie das Shuttersystem im Versuch „Varia“ eingesetzt war, stellten wir Probleme mit der beobachteten Heterophorie bei den monokularen Kalibrierungen fest. Offenbar genügten Reize im peripheren Gesichtsfeld (Monitorrahmen), um Vergenzreize zu erzeugen. Damit sind die monokularen Daten nicht mehr valide.
Sehentfernung
Von einem brauchbaren Kalibrierungsverfahren ist zu erwarten, daß es neutral gegenüber den Versuchsbedingungen ist. Im konkreten Fall bedeutet dies, daß bei Variation der Sehentfernung die Kalibration unabhängig von der Sehentfernung ist. Falls die Kalibrationstargets ebenfalls mit der Sehentfernung verändert werden, kann nicht ausgeschlossen werden, daß die monokulare Fixation sich verändert,
- wegen unterschiedlicher Lage der Targets zur Geradeaus-Richtung, oder
- wegen unterschiedlicher Reaktion der Subjekte auf proximale Reize bzw. Akkommodation.
Unsere Kalibrierungsexperimente geben hierzu wenig Aufschluß, da sie bei konstanter Sehentfernung von 60cm stattfanden. — Wilhelm Bernhard Kloke 2010/12/08 11:10