Letzte relevante Änderung: 21.01.2024

Korrespondenzen

Ab und zu schreibe ich Briefe. Warum? Manchmal möchte ich etwas Bestimmtes erreichen und manchmal folge ich dabei bloß einer Laune. Einige dieser Schreiben, meist die der zweiten Kategorie, beziehen sich auf politische Themen. Diese Schreiben, wenn auch mit Schwärzungen bestimmter personenbezogener Daten, veröffentliche ich hier zum Zwecke der Dokumentation. Alle hier gezeigten Schreiben wurden tatsächlich verschickt. Antworten habe ich zumeist nur in den Fällen erhalten, wo ich ausdrücklich darum gebeten habe. Aus Gründen des Urheberrechts und der Vertraulichkeit veröffentliche ich die Antworten nicht im Original.

Inhaltsverzeichnis:

Feierstunde Ehrenamt

Sport, Corona, Dortmund

Seit vielen Jahren bin ich in einem Sportverein in Dortmund ehrenamtlich aktiv. Wie es bei Ehrenämtern per Definition üblich ist, erhält man dafür keine (materielle) Entlohnung. Gelegentlich fühlen sich allerdings Politiker dazu bemüßigt, den Ehrenamtlern für ihre Arbeit zu danken. Eine solche Dankesveranstaltung ist in Dortmund die „Feierstunde Ehrenamt“ auf Einladung des Oberbürgermeisters. Vor einigen Jahren, etwa 2017 würde ich schätzen, habe ich auf Vorschlag meines Vereins bereits einmal daran teilgenommen. Damals spielte ein Nachwuchsorchester im Foyer des Rathauses einige Musikstücke, die Sportdezernentin hielt eine Dankesrede und anschließend gab es ein Häppchenbuffet.

Zu meinem Erstaunen und Entsetzen erhielt ich im Herbst 2021 erneut eine Einladung zu der Veranstaltung. Warum zu meinem Entsetzen? Die Einladung erreichte mich nur wenige Tage nach dem 24.11.2021. An jenem Tag begann in NRW der „Lockdown für die Ungeimpften“. Ich war davon persönlich betroffen: Sport durfte ich fortan nur noch alleine ausüben. Meine Übungsleiter-Tätigkeit musste ich einstellen. Meine Vorstandsaufgaben konnte ich nur noch eingeschränkt wahrnehmen. Entsprechend mies ging es mir damals, und ich habe diese Einladung zur „Feierstunde Ehrenamt“ einfach weggeworfen. Es gab nichts zu feiern.

Damit wäre die Geschichte vorbei, wenn nicht offenbar auch die Feierstunde der damals virulenten Corona-Panik zum Opfer gefallen wäre. Karma is a bitch. Mitbekommen habe ich das im August 2022, als ich erneut eine Einladung erhielt, diesmal zur „nachgeholten Feierstunde Ehrenamt“. Auf diese Einladung habe ich, inzwischen nicht mehr im Lockdown und wieder ein bisschen ehrenamtlich tätig, mit diesem Schreiben geantwortet:

Dass der Oberbürgermeister nicht den Schneid hat, auf soetwas zu reagieren, ist irgendwie doch enttäuschend. Lustig ist aber doch, was ich anstatt einer Antwort erhielt: Kurz danach fand sich erneut eine wortgleiche Einladungskarte im Briefkasten. Es hat mich zwar in den Fingern gejuckt, dem Bürgermeister noch einmal zu schreiben, aber ich habe es dann doch auf sich beruhen lassen. Ich bin gespannt, ob sich Gelegenheiten finden, Herrn Oberbürgermeister Westphal an diese Episode gebührend zu erinnern. Ich denke, eine Feierstunde wäre angemessen.

Süddeutsche Zeitung

Zeitung, Corona

Lange Jahre war ich Abonnent und Leser der Süddeutschen Zeitung (SZ). Am Kulminationspunkt der Corona-Hetze im Winter 2021/22 kündigte ich schließlich mein Abonnement. Die Gründe habe ich in diesem ersten Brief im November 2021 dargelegt, und die Kündigungsfrist erfragt:

Als Antwort (per E-Mail) erhielt ich zwar keine konkrete Benennung der Frist, aber verklausulierte Angaben, denen ich entnomm, dass ich mich besser bis Jahresende entscheiden sollte. Zu den Inhalten meines Schreibens verlor man übrigens kein Wort (und das Niveau der Berichterstattung hatte sich natürlich auch nicht merklich gebessert). Also kündigte ich das Abo im Dezember 2021:

Anschließend hat sich der Leserservice telefonisch darum bemüht, mich zurückzugewinnen, was ich mit Verweis auf meine Gründe natürlich abgelehnt habe. Erstaunlicherweise erhielt ich jeweils im Oktober 2022 und im Mai 2023 jeweils per Post Angebote der SZ, wieder Abonnent zu werden. Die beigelegten Freiumschläge („Das Porto zahlen wir für Sie!“) habe ich mit folgenden Briefen befüllt zurückgeschickt:

Auch weiterhin kriege ich regelmäßig Freiumschläge geliefert; einen im Herbst 2023 und einen im Januar 2024, die ich natürlich auch der SZ zurückgesandt habe. In diesen Fällen allerdings nicht als ausformulierte Briefe, sondern mit kurzen, prägnanten handschriftlichen Antworten auf dem Bestellformular.

Austritt aus der Linkspartei

Die Linke

Viele Jahre war ich Mitglied der Partei „Die Linke“ – Leser meines Blogs wussten es vielleicht schon. Doch die Partei, in die ich mal eingetreten war, gibt es nur noch auf dem Papier. Vor der Bundestagswahl 2021 habe ich eine Entscheidung getroffen. Hier mein Austrittsschreiben:

Ich denke, die Ereignisse seither haben meine Einschätzung zur heutigen Linkspartei bestätigt.

Maskenpflicht am Bankschalter

Bank, Corona

Geschäfte am Bankschalter sind heute selten, aber für manche Vorgänge dann doch erforderlich. Wenige Tage nach dem Ende der allgemeinen Maskenpflicht – Einkaufen war wieder ohne Maske erlaubt – suchte ich meine Bank aus einem solchen Anlass auf – und die Mitarbeiterinnen forderten mich prompt zum Aufsetzen einer Maske auf.

Die Geschichte hat ein Happy-End: Der Filialleiter – welche Filiale es ist, habe ich geschwärzt, damit diesem Herrn kein Schaden daraus erwächst – bat mich um Rückruf. Am Telefon hat er für den Vorfall um Entschuldigung gebeten und klargestellt, dass es keine Maskenpflicht mehr gebe. Ich blieb Kunde der Targobank und spätere Filialbesuche verliefen reibungslos.

Die „Causa Guérot“

Ulrike Guérot, Bonn

Am 24.02.2023 wurde bekannt, dass die Universität Bonn ihrer Professorin Ulrike Guérot die fristlose Kündigung ausgesprochen hat. Als Anlass dienten recht fragwürdige Plagiatsvorwürfe; es liegt nahe, dass der wahre Grund darin liegt, dass die hinsichtlich Corona und Ukraine-Krieg kritische Politologin aus Sicht der Universität politisch untragbar war. Als Alumnus dieser Universität wollte ich das nicht unkommentiert lassen und habe der Universität zumindest ein wenig Arbeit beschert.

Die DSGVO-Auskunftsanfrage wurde übrigens zeitnah beantwortet.