PKEuS' Blog

über Welt-, Politik- und Wirtschaftsgeschehen

Vor gut einer Woche brachen in den USA zwei Banken zusammen: Die Silicon Valley Bank (SVB) und die Signature Bank. Zugleich fielen in der ganzen westlichen Welt die Aktienkurse der Banken teils zweistellig. Weitere US-Banken, z.B. die First Republic Bank, stehen auf der Kippe; ihr Aktienkurs brach um über 60% ein und erhielt ein Rettungspaket. An Bankschalten in den USA bildeten sich lange Schlangen, ein „Bank Run“ setzte ein. Auch einige europäische Banken stecken in Schwierigkeiten, und so musste dann an diesem Wochenende die altehrwürdige Credit Suisse „notgeschlachtet“ werden – die UBS übernimmt sie weit unterhalb des letzten Marktwertes.

Die Medienberichterstattung darüber ist (in Deutschland) noch vergleichsweise dezent. Wo berichtet wird, werden viele Experten nicht müde, uns zu versichern, dass die Lage ganz anders als 2008 sei. Damit haben sie sicherlich recht, „Geschichte wiederholt sich nicht“. Diese Experten deuten die Krise weniger als Krise des Finanzsystems denn als Ansammlung von Krisen einzelner Banken; es sei „nicht systemisch“. Die SVB sei an ihrem speziellen Geschäftsmodell, das irgendwo zwischen Krypto-Geld und Startupfinanzierung lag, gescheitert. Die Signature Bank wird einfach nicht erwähnt, und bei der Credit Suisse habe ein zerstrittenes Management Fehlentscheidungen getroffen und den Überblick verloren. Nun, auch damit liegen sie vielleicht nicht falsch. Doch wenn man glaubt, damit sei die Angelegenheit erledigt, der irrt. In den nächsten Tagen wird es weitergehen.

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