PKEuS' Blog

über Welt-, Politik- und Wirtschaftsgeschehen

Angesichts der Ereignisse von gestern ringt man als Beobachter mit Worten, um das zu beschreiben, was da passiert ist. Es ist eine Beleidigung des Intellekts jedes Bürgers, bei dem man sich nicht mehr anders helfen kann, als sich in grenzenlosem Zynismus zu ergehen. Es ist im Grunde ein intellektueller Auffahrunfall, um den wir uns jetzt alle aus voyeuristischer Neugierde versammeln, staunend über das Ausmaß der Karambolage, aber ohne eine Idee, wie man der Katastrophe beikommen könnte.

Denn was soll man auch tun? Wütende Briefe ans Kanzleramt schreiben? Hilft vielleicht beim Abreagieren, aber eine Gesprächstherapie wird daraus nicht, denn eine Antwort brauchen Sie nicht zu erwarten. Ich hatte mal vor längerer Zeit eine recht freundliche Mail dorthingeschickt, eine Reaktion gab es nie. Im September andere Parteien wählen? Bis dahin braucht es bei der Schlagzahl, mit der die Politik die Axt schwingt, eine Engelsgeduld. Sowieso habe ich schon bei den vorigen Wahlen weder unsere Regierungspolitiker noch ihre Parteien gewählt, kann ihnen daher auch meine Stimme auch nicht entziehen. Hoffnungen, dass ein signifikanter Teil der Regierungs-Wähler abspringt, habe ich keine, und überhaupt: Wer soll es denn machen? Geeignete Politiker sehe ich nicht. Sollen wir darauf hoffen, dass die Gerichte dem fortwährenden Verfassungsbruch, der Entmachtung der Parlamente, der Außerkraftsetzung diverser Grundrechte widersprechen und einen immer autoritärer werdenden Staat Einhalt gebieten? Das hätten sie längst tun können und müssen. Zivilen Ungehorsam proben? Ohne kritische Masse tut man sich damit eher selbst weh, als dass es irgendwas bewirkt.

Also geben wir uns lieber unserem Zynismus hin. Nach der erfolgreichen Maskenbeschaffungskampagne mit eingebautem 6-Mrd.-Euro-Konjunkturpaket gibt das Staatstheater ja gegenwärtig das Impfschauspiel. Der neueste Schwank: Die Hausärzte können/sollen/dürfen erst noch später mitmachen. Unterdessen hilft die Politik bei der Haushaltsplanung. Über Ostern wird jetzt eine Bündelung der Einkaufsaktivitäten am Mittwoch und Samstag angestrebt, um Infektionen am Gründonnerstag zu vermeiden. Dieser neu eingeführte Feiertag alleine reicht natürlich nicht, um uns wieder ein bisschen Lust auf Lockdown zu machen. Also wurde auch gleich ein Hashtag für die Maßnahmen von den Herolden mitverkündet: #Wirbleibenzuhause. Wie teuer die dazu gleich mitgebuchte Werbekampagne wird, will ich garnicht wissen. Deshalb: #trotzdemrausgehen.

Gegenwart