PKEuS' Blog

über Welt-, Politik- und Wirtschaftsgeschehen

Die Bundesregierung hat es erfolgreich geschafft, die Inhalte des Armutsberichts zu manipulierenkorrigieren. Der Bericht, dessen Vorabversion von Spannungen in der Gesellschaft durch die festgestellte erhebliche Spreizung der Einkommens- und Vermögensverteilung sprach, interpretiert in seiner Endfassung nun die sinkenden Reallöhne als Erfolg (!), da dies indiziere, dass es der Regierung gelungen sei, die Arbeitsmarktsituation strukturell zu verbessern. Hohn und Spott über diejenigen, die dort als Erfolg gefeiert werden: Offenbar bekommen diejenigen, denen man eine Vollzeitstelle beschafft zu haben behauptet so wenig Lohn, dass es zu einem Sinken des Reallohnniveaus geführt hat – obwohl die Löhne im oberen Einkommensbereich überproportional steigen. Da der Bericht (nach wie vor) davon spricht, dass viele Menschen in ihrer Vollzeitstelle nicht genug verdienen, um den Lebensunterhalt zu sichern, ist anzunehmen, dass sich der Lohn der nun Beschäftigten in diesem Spektrum bewegt.

Angesichts dessen erscheint übrigens die Partizipialform „Beschäftigte“ in einem ganz anderen Licht. Die Menschen sind „beschäftigt“, d. h. sie haben zu arbeiten. Aber dass ein Beschäftigter Geld kriegt wird durch das Wort (im Gegensatz z. B. zu „Angestellter“) nicht impliziert.

Gegenwart