Unvorhergesehenes Problem bei Stuttgart 21: Es wird Winter
Überraschung beim bestgeplanten Projekt Deutschlands: Es wird Winter. Wie jedes Jahr bereitet dieses überraschende Wetterphänomen der Deutschen Bahn neues Kopfzerbrechen. Diesmal, weil man Stuttgart Hbf blindlingswohlgeplant zerstört hat.
Der Abriss der Seitenflügel erweist sich damit immer mehr als brilliante Idee, da ja abgesehen von dem veränderten Mikroklima im Bahnhof (Starkwinde, die abgesehen davon, dass sie unangenehm für die Reisenden sind, ggf. die Statik der Bahnsteigsdächer beeinträchtigen; Eisglätte auf Bahnsteigen und in der Empfangshalle), auch über Auswirkungen auf die Standsicherheit des Rests vom Bonatz-Bau spekuliert wurde. Da man das Hauptgebäude ja erhalten will, könnte sich hier ein neues Fass ohne Boden auftun. Auch die Problematik des unangenehmen Klimas auf den Bahnsteigen könnte ein langfristiges werden, da die Stilllegung des alten Bahnhofs keineswegs so sicher ist, wie behauptet wird:
Auf Tunnelstrecken mit Bahnhöfen dürfen in der Regel (so auch im Tunnel von Stuttgart 21) keine Dieselfahrzeuge verkehren. Das hat eine Benachteiligung derjenigen Betreiber von Strecken zur Folge, die Dieselfahrzeuge einsetzen. Das Eisenbahnbundesamt könnte wegen der Ansprüche der Nutzer der Strecken einen Rückbau des alten Bahnhofs untersagen.
Die Anzahl der insgesamt bestehenden Risiken und der bereits eingetretenen sowie der noch eintretenden Schäden und Zerstörungen ist damit inzwischen einigermaßen beträchtlich:
Entstandene Schäden:- Seitenflügel des Bahnhofs abgerissen: Auswirkungen auf Mikroklima und Statik der verbleibenden Anlagen
- Gleisfeld verschwenkt: Führte zu reproduzierbaren Entgleisungen auf Gleis 10
- Zahlreiche Bäume im Schlosspark gefällt
- Mit einiger Sicherheit werden Bergschäden an Gebäuden in der Stadt entstehen. Vergleichbares konnte man beim U-Bahn-Bau in Köln feststellen (u.a. das Stadtarchiv).
- Der Abtransport des Aushubs aus dem Tunnel wird angesichts der Menge zu Straßenschäden führen
- Fehlende Erlaubnis zur Entwidmung und zum Abriss der oberirdischen Gleisanlagen. Damit sind die Nutzung der freiwerdenen Flächen und durch den Verkauf entstehende Einnahmen ungewiss
- Mängel im Brand- und Katastrophenschutz machen sowohl die Genehmigung als auch das Leben der Fahrgäste im Falle einer Genehmigung unsicher