PKEuS' Blog

über Welt-, Politik- und Wirtschaftsgeschehen

Seit die Bundesrepublik mit Russland im Wirtschaftskrieg steht, steigen die Energiepreise ins Unermessliche. Der Schuldige ist natürlich: Putin! Wer auch sonst? Putin, Russland, Gazprom, die müssen uns doch billiges Gas liefern, oder? Sind doch moralisch dazu verpflichtet, uns mit Gas zu beliefern – Gas, für das wir dann am liebsten Euros auf ein Sperrkonto zahlen würden, das wir dann der Ukraine überschreiben können. Nein, nun zahlen wir zusätzliche Euros für Gas und Strom, die wir doch eigentlich brauchen, um Russland zu ruinieren, wie unsere Außenministerin das Ziel der Politik auf den Punkt brachte.

Aber keine Sorge. Die Bundesregierung hat alles im Griff. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn die Merkel und der Altmaier dafür noch zuständig wären. Die Merkel, die hat ja damals in der Finanzkrise Banken gerettet, die sich verzockt hatten. Das würden vernünftige Leute wie der Habeck nie tun. Oder? Tja... Habeck führt die Gasumlage ein, um Uniper und ein paar andere Unternehmen zu retten, die sich schlicht und einfach verzockt haben: Gas langfristig verkauft, aber kurzfristig eingekauft. Begründung: Wir hätten sonst einen Lehmann-Brothers-Effekt im Energiemarkt. Dazu passt, dass Habeck nun behauptet, seinem Ministerium seien die Verquickungen der Gasfirmen erst jetzt klar geworden. Was die Banken und Hedgefonds so treiben, ist der Welt, den Aufsichtsbehörden und den Ministerien auch erst 2007 bewusst geworden. Sie sehen, unsere Bundesregierung weiß, was sie tut.

Und wann hatten wir je eine Regierung, die so entschlossen deutsche Interessen vertritt? Jaja, wir müssen jetzt mal „Frieren für die Freiheit“, wie ein Altbundespräsident dozierte. Und ja, ein paar klitzekleine Wohlstandsverluste gibt's auch, sagt Habeck. Aber das sind Kollateralschäden im Kampf um das größere Wohl und einen Platz im Paradies. Unsere Sicherheit wird heute am Dnjepr verteidigt, das ist doch klar. Frieden in Europa gibt es nur gegen Russland. Und den schafft die Regierung entschlossen, indem sie alle Waffen, die sie finden kann, nach Kiew schickt, und alle Soldaten, die sie kann, nach Mali und Litauen entsendet. Und unsere Außenministerin, die „vom Völkerrecht kommt“, will mit Russland nicht verhandeln. Das ist mal eine Chefdiplomatin, nicht so ein Waschlappen wie Adenauer, Brandt oder Genscher.

Unsere Regierung besteht eben aus Profis. Wir müssen endlich lernen, das auch angemessen zu würdigen. Nicht nur haben wir eine Außenministerin mit illustrem Lebenslauf und Herkunft aus dem Völkerrecht. Nein, auch einen Kanzler mit großer Erfahrung im Regieren haben wir. Organisator erfolgreicher Hafengeburtstage und G20-Gipfel, treulicher Verwalter von Steuergeldern, mit festem ethischem Kompass und klaren roten Linien, sowie ausgestattet mit gut funktionierendem Gedächtnis – das ist Olaf Scholz. Wenn es drauf ankommt, stellt dieser Tausendsassa auch schonmal den Zustand komplexer Turbinen fest. Der Wirtschaftsminister hat schon ganze Bücher geschrieben und legt seitdem ab und zu einen Energiemarkt um. Unsere Versorgung mit Gas konnte er durch Auslandsreisen nachhaltig stabilisieren. Der Finanzminister war schon vor seinem Abitur ein erfolgreicher Unternehmensberater. Die Verteidigungsministerin hat als professionelle Juristin sofort Ordnung im Verteidigungsministerium hergestellt und sich schon selbst von der Leistungsfähigkeit der Flugbereitschaft überzeugt. Bleibende Verdienste hat sie sich dafür erworben, dass sie den Bürgern auch komplexeste militärische Sachverhalte einfach und sachgerecht erklärt hat. Der Gesundheitsminister hat seine eigene Professur inne und baut seine Politik täglich neu auf Studien aus Harvard auf. Durch seine besonnene Krisenkommunikation trägt er zur Beruhigung der Lage aktiv bei, und um die Gesundheit war es dank der reichhaltigen Impfstoffbevoratung so gut bestellt wie noch nie. Innenministerin Faeser steht wie keine andere für die Werte des Grundgesetzes und hat die Bekämpfung von Staatsfeinden auf ganz neue Füße gestellt. Bedauerlich ist allenfalls, dass Anne Spiegel, Familienministerin und Fachfrau für Gendern und Katastrophenschutz, so früh aufgeben musste. Also, hören sie auf rumzumeckern, seien sie froh und dankbar für ihre Bundesregierung.

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